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Schulportfolio

Schulportfolio Albeck-Gymnasium Sulz 2. Unterricht Seminarkurs Geschichte Seit sechs Jahren findet am Gymnasium regelmäßig ein Seminarkurs mit dem Themenschwerpunkt Regional- bzw. Stadtgeschichte statt. Die Fokussierung auf insbesondere die Stadt Sulz hat mehrere Gründe. Einerseits geht es darum, einen Beitrag zur Geschichte der Stadt bzw. des ehemaligen Oberamtes zu leisten, denn die Stadt verfügt zwar über einen (ehrenamtlichen) Stadtarchivar, es gibt jedoch keine Schrift, die regelmäßig Forschungserträge zur Stadtgeschichte präsentiert. Zudem sind einige Forschungsbereiche zur Stadt noch stark unterbelichtet. (Bspw. Die Geschichte der 48er Revolution.) Zum anderen ist der Schwerpunkt des Seminarkurses auch dem kollegial gefassten Beschluss der Schule geschuldet, das Gymnasium stärker in die Region und insbesondere in die Stadt einzubinden. Dieser Beschluss ist expliziert im Schulcurriculum, findet sich dort in den verschiedensten Fächern wieder, Geschichte bildet hier also keine Ausnahme. In den letzten Jahren beschäftigten sich die Schüler im Rahmen des Seminarkurses Geschichte vor allem mit der Geschichte der 48er Revolution in Sulz. Die Stadt selbst verfügt über einen überschaubaren, jedoch noch nicht hinreichend aufgearbeiteten Bestand an Akten über diese Zeit. Vorhanden sind Gemeinderatsprotokolle, Magistratsprotokolle und Kreistagsprotokolle. Zudem sind Eintragungen in Grundbüchern vorhanden, Belege über Weg- und Zuzüge, die Regierungsblätter des Landes Württemberg und die Ausgaben des Schwarzwälder Boten, der Regionalzeitung, die in Oberndorf, der neckaraufwärts gelegenen Nachbarstadt von Sulz herausgegeben wurde. Aus all dem sind mittlerweile mehrere beachtliche Schülerarbeiten entstanden. So etwa die Arbeit über die Frühphase der Revolution in Sulz, die insbesondere die soziale Situation der Bevölkerung in den Blick nahm. Eine Arbeit beschäftigte sich mit der Frage, inwieweit der in der Region fast schon legendäre „Zwetschgenfeldzug“ des Demokraten Gottlieb Rau über Sulz führte (dieser sollte, nach Vorbild des Heckerzuges über den ländlichen Raum gehend in Stuttgart enden und so allen Revolutionsanhängern die Gelegenheit bieten, sich anzuschließen um den Forderungen der Revolutionäre nach einem souveränen nationalen Verfassungsstaat Nachdruck zu verleihen – das war im September 1848). Die letzte Arbeit beschäftigte sich mit zwei Petitionen, die im Stuttgarter Hauptstaatsarchiv gefunden und noch von keinem Sulzer Stadtgeschichtsforscher gesichtet und ausgewertet wurden. Die vergleichend angelegte Arbeit (eine Petition stammte aus der Oberamtsstadt Sulz, eine aus der Gemeinde Mühlheim – heute ein Teilort von Sulz) förderte zahlreiche bemerkenswerte Erkenntnisse zutage, die mittlerweile auch in Mühlheim in einer öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates präsentiert wurden auf großes Interesse stießen. Im Schuljahr 2012/13 sind zwei Forschungsgruppen im Rahmen des Seminarkurses mit historischer Forschung beschäftigt. Eine Gruppe widmet sich der Rekrutierungspraxis von Soldaten des Königreiches Württemberg in der ersten Hälfte des 19. Jh., ausgehend von in den Regierungsblättern veröffentlichten Ermahnungen der Oberamtsstadt Sulz, doch endlich die fälligen Soldaten einzuziehen. Die andere Gruppe wird das immer noch unerforschte Phänomen Bürgerwehr (in Sulz bereits 1847 gegründet) näher in den Blick nehmen. Daneben gab es jedoch auch Arbeiten zu anderen Themen, etwa der Frage nach Sulzer Beteiligung in der Schlacht von Tauberbischofsheim im preußisch-österreichischen Krieg von 1866. Eine andere Arbeit versuchte den letzten Tag im 2. Weltkrieg in der Stadt Sulz zu rekonstruieren. Die Akzentuierung auf 1848 hat sich erst in den letzten drei Jahren herauskristallisiert und ist kein Ergebnis des historischen Interessensschwerpunktes des betreuenden Lehrers. Selbstverständlich sind einige der Themen auf Vorschlag des Lehrers gewählt, es gibt jedoch immer wieder auch Themen, die die Schüler selbst einbringen und nach Absprache mit dem Lehrer dann auch bearbeiten (wenn die Quellenlage und der Umfang des Themas eine Bearbeitung als geeignet erscheinen lassen). Selbstverständlich werden die von den Schülern erbrachten Ergebnisse auch bei den Sulzer Heimattagen im Jahr 2013 eine Rolle spielen. Im Rahmen einer Vortragsreihe zur Stadt- und Regionalgeschichte haben die Schüler (die in den meisten Fällen bereits das Abitur abgelegt haben) die Gelegenheit, ihre Forschungserträge zu präsentieren.

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