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DaheimSein2015_web

SEITE 85 bleibt neutral und passt zu jeder Einrichtungsart. Es wird erst nach dem Verlegen poliert und versiegelt. So entsteht der Effekt, dass die Fugen der einzelnen Tafeln unsichtbar werden und diese ein Gesamtbild ergeben. Zur Architektur meint Astrid Ellmauer, dass in Bauten der Gründerzeit die Raumaufteilung dem Tafelparkett entgegen kommt. Die Herausforderung heute sei es, mit einem solchen Boden auch Räumen in modernen Ge- bäuden ebenfalls dieses fließende Etwas, das sich in die Unendlichkeit öffnende Muster zu verleihen. Planung ist alles Ein Blick in die Werkstatt zeigt einen strukturierten Arbeitsplatz. Die Maschinen sind dem Produktionspro- zess folgend installiert. Schließlich benötigt jede Tafel schon beim Prozess ihrer Entstehung eine durchdachte Klarheit. Und die Schläuche zum Absaugen der feinen Hobelspäne haben in dieser Werkstatt etwas Lebendiges an sich, als gelte es, die fließende Dynamik des Tafelpar- ketts zu symbolisieren. Jeder noch so kleine Teil wird ohne computergesteuerte Maschinen geschnitten. „Weil du mit CNC-Technik nur Rundungen und keine exakten Spitzen schneiden kannst“, erklärt Astrid Ellmauer. Das kann schon dazu führen, dass wegen eines Auftrags, für den 8600 Einzelteile eines sternförmigen Musters ge- schnitten und zusammengesetzt werden mussten, Chefin Nicole die Weihnachtskekse in Sternform in einem sol- chen Jahr verweigerte. „Das waren dann eindeutig zu viele Sterne“, erzählt lachend die Mutter. Sie entschuldigt sich, dass ihre Tochter bei un- serem Besuch nicht anwesend ist. Ein Termin bei einem Kunden musste wahrgenommen werden. Weil die Chefin vor Ort ist, wenn das Meisterstück verlegt wird. Das Besondere bei jedem Auftrag speziell zu entwickeln, darin besteht die eigentliche Handwerkskunst der beiden Parkettmacherinnen. Zweier „Königinnen“, welche sich mit der Königin des Parkettbodens in Bad Ischl, der ursprüng- lichen Kaiserstadt und Sommerresidenz des Wiener Hofes, eine Nische am Markt erobert haben. Wie ein Krake hängen die Absaug- schläuche (1) und die Hebevorrichtung zum Überheben der ein- zelnen Tafeln (2). Die Gärung für jedes Ein- zelteil des Tafelpar- ketts wird von Hand geschnitten. Ebenso wie die Einzelteile von geometrischen Mustern (3 und 4).

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