Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

DaheimSein2015_web

SEITE 76 Maßnahmen, auch das Thema Barrierefreiheit gehört zu diesem Aufgabenkreis. Die Ausbildung zum Tischler dauert wie die meisten Lehrberufe in Österreich drei Jah- re. Die Mehrzahl der künftigen Facharbeiter absolviert die Lehrzeit als duale Berufsausbildung. Das heißt, dass sie berufsbegleitend ca. zehn Wochen je Lehrjahr in der Berufsschule in Theorie und Praxis ausgebildet werden, während sie im Lehrbetrieb tätig sind. Diese Zeit nutzen die späteren Gesellen, um alles über die Verarbeitung von Holz, das Bedienen der Maschinen und über die Montage der fertigen Möbelstücke zu lernen. Denn der Tischler 2.0 muss gleichzeitig kreativ und handwerklich geschickt, wie kommunikativ sein, um seine Kunden bestmöglich beraten zu können. Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Lehrabschlus- sprüfung ist die berufliche Zukunft vielfältig und aus- sichtsreich: In Österreich gibt es rund 10.000 holzbe- und verarbeitende Betriebe, die rund 100.000 MitarbeiterIn- nen beschäftigen. Die Zahl der Tischlerbetriebe steigt in Österreich jährlich um etwa ein Prozent. Nach ab- gelegter Reifeprüfung bzw. Studienberechtigungsprü- fung haben die Fachkräfte außerdem die Möglichkeit, ein Studium zu beginnen. Dies wird zum Beispiel in St. Pölten oder Kuchl ange- boten. Der Grundbaustoff des Tischlers ist dabei fast immer Holz, es kommen aber auch Materialien wie Glas oder Metall zum Einsatz. Rohstoff Holz Holz ist ein stabiler Stoff, es zählt zu den ältesten ge- nutzten Pflanzenprodukten und zu den nachhaltigen Rohstoff- und Energiequellen. Man kann es relativ ein- fach gewinnen und verarbeiten – daher schneiden Holz- produkte in ökologischen Bewertungen auch immer sehr gut ab – nicht zuletzt, weil altes Holz oder Verschnitt vermehrt als Brennmaterial in Biomassekraftwerken ge- nutzt wird. Nebenprodukte wie Sägespäne, Sägemehl und Hackschnitzel können für die Herstellung von Papier, Span- und Faserplatten oder für Heizsysteme verwen- det werden. Hat ein Holzprodukt also ausgedient, lässt es sich umweltfreundlich wieder in Wärme oder Strom verwandeln. Durch die Porosität ist Holz ein schlechter Wärmeleiter und eignet sich somit ausgezeichnet als Wärmedämmer. Außerdem dämpft Holz Vibrationen, ist erdbebensicher und schützt vor Lärm und Schall. Holz ist zeitlos Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass jedes Jahr- zehnt seinen eigenen Stil hat. Manche dieser Stile ver- schwinden schnell wieder, andere überdauern die Zeit und werden weiterentwickelt. Das ist ein wichtiger Denkansatz in der Planungsphase eines Tischlers. Der Vorteil ist, dass das Ergebnis oft mehrere Generationen erleben können. Denn: Aufgrund der Langlebigkeit sind die meisten denkmalgeschützten Gebäude in Österreich aus Holz gefertigt. Herkunft In den letzten Jahren gab es einen Trend zu exotischen Hölzern. Diese werden in Containern nach Österreich importiert. Damit keine Schädlinge eingeführt wer- den, wird das Holz einem Gas ausgesetzt. Dasselbe Holz wird anschließend in den Raum verlegt, in dem man lebt. Österreich hat eine Waldfläche, die 46 Pro- zent des gesamten Staatsgebietes ausmacht. Der Fach- mann empfiehlt daher, auf die Verwendung von hei- mischen Hölzern zurückzugreifen. Zum Beispiel das Qualitätskennzeichen „Real Wood“stehtfürBodenbeläge aus echtem Holz und wur- de von der Europäischen Föderation Parkettindustrie (FEP) kreiert. „Real Wood“ soll die Konsumenten beim Kauf ihrer Produkte auf Ech- tholz hinweisen. Das Logo erhalten nur Mehrschicht-, Massiv- und Echtholzböden. Es soll dem Kunden dazu dienen, echtes Parkett mit den vorteilhaften und na- türlichen Eigenschaften von Holz von nicht re- novierbaren Laminatböden mit Holzdekoren unterschei- den zu können. Holz beeinflusst das Wohnklima positiv Durch die einzigartige Oberflächenbeschaffenheit und Maserung gleicht Holz die Feuchtigkeit in Wohnräu- men aus. Eine Studie des Joanneum Research Graz be- stätigt sogar die positive Wirkung von Zirbenholz auf das Herz-Kreislauf-System: Der Duft wirkt beruhigend und anziehend auf uns Menschen. Das alles schafft ein entspanntes Wohnklima und steigert das Wohlbefinden. Hart- und Weichholz Möbel, Böden und Wände aus Holz bringen die Natur ins Haus und geben jeder Einrichtung den letzten Schliff. Wichtig bei der Auswahl ist die Unterscheidung zwischen Hart- und Weichholz. Weiches Holz hat einen hellen Farbton und eine Maserung mit vielen Ästen. Es ist preis- günstig und wird hauptsächlich als Bauholz für Täfelun- gen und preiswerte Möbel verwendet. Die bekanntesten Weichhölzer sind Kiefer, Fichte und Lärche. Hartholz stammt von den langsamer wachsenden Laubbäumen. Es wird für Möbel, Bodenbeläge und Außentüren verwendet. Es ist härter, dichter, weniger anfällig für Krankheiten und Feuchtigkeit, und dementsprechend auch langlebiger

Seitenübersicht