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DaheimSein2015_web

SEITE 37 sätzliche Konzeption der Anlage soll sie sich aber auch für Klein- und Mittelbetrie- be, bei denen keine allzu großen Abfall- mengen anfallen, gut eignen, heißt es von den Projektverantwortlichen des IFF. Körper wärmen Haus Ebenfalls quasi ein „Abfallprodukt“ macht sich ein Vorzeigeprojekt aus Schweden zun- utze: Mit der Abwärme von Menschen wird in der Hauptstadt Stockholm ein Bürogebäu- de geheizt. Bei Wohnhäusern in Passivhau- stechnik wird dieses System schon lange ge- nutzt,nunkommtesinSchwedenerstmalsim großen Stil zum Einsatz. Das „Kungsbrohuset“, ein Bürogebäude mit 13 Stockwerken und 27.000 Qua- dratmetern Fläche, steht unmittelbar neben dem Stockholmer Hauptbahnhof. 250.000 Reisende passieren jeden Tag das Bahnhofsgebäude, die von ihnen produzierte Abwärme wird mittels Ven- tilatoren zu unterirdischen Wassertanks geleitet. Das erwärmte Wasser wird dann in das Heizsystem des benach- barten Gebäudes eingespeist. 20 Pro- zent der Heizkosten lassen sich so laut Betreibern einsparen.Interessant ist am „Kungsbrohuset“-Projekt auch, dass nur bereits bestehende Technologien ein- gesetzt wurden. „Wir sind sonst keine Experimente eingegangen um dadurch zu zeigen, dass man ein hervorragendes Haus mit heutiger Technik errichten kann“, sagt Karl Sundholm, der Sprecher des Betreibers Jernhusen. Heizen mit Milch Auf Abwärme setzt die Idee „Heizen mit Milch“. Im kleinen deutschen Ort Hase- lund, im Bundesland Schleswig-Holstein, haben sich dafür ein Ingenieursbüro, ein Gebäudetechniker und ein IT-Unternehmen zusammengetan und ein entsprechendes Energiekreislaufsystem für Milchproduzen- ten und verarbeitende Betriebe entwickelt. im 13 stöckigen Bürogebäude "Kungsbro- huset“ werden mit der Körperwärme der Reisenden des nahe gelegenen Hauptbahn- hofs 20 Prozent der Heizkosten gespart. Geheizt wird dabei nicht tatsächlich mit Milch, sondern vielmehr mit der Abwär- me, die beim Herunterkühlen der Milch entsteht. Statt ungenutzt an die Umge- bung abgegeben zu werden, kann sie verwendet werden, um den Energiebe- darf in anderen Bereichen abzudecken, etwa für die Erwärmung von Heiz- und Brauchwasser. In Norsted, nahe der dä- nischen Grenze, etwa ist das System bereits im Einsatz. Mit Abwärme zum Musterbetrieb Auch im Schwabenland ist die Idee des Heizens mit Milch bereits angekom- men: Der Milchviehbetrieb von Franz Leonhardt in Wangen, Baden-Würt- temberg, bezieht seine Energie einer- seits aus der Milchabwärme, ande- rerseits mit einem Flächenkollektor. Damit lässt sich ganzjährig der Bedarf an Energie für Warmwasser und Hei- zung abdecken und darüber hinaus die Milch kühlen. Beim diesjährigen Bundeswettbewerb „Landwirtschaftli- ches Bauen“ wurde Leonhardt als ei- ner von sechs Musterbetrieben vom deutschen Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) als einer von sechs Musterbe- trieben ausgezeichnet. >>

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