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DaheimSein2015_web

SEITE 14 handels, aber auch private Schenkun- gen, Heiratsgut und Nachlassbestän- de. Die andere Hälfte bezieht sich auf vorübergehende Ausfuhren in Zusam- menhang mit Leihverkehr, Restaurie- rungsprojekten oder wissenschaftlichen Untersuchungen. Öffentliche Museen, die ihre Sammlungsbestände auf Aus- landsausstellungen präsentieren wol- len, benötigen ebenso bescheidmäßige Genehmigungen wie MusikerInnen, die mit wertvollen alten Musikinstru- menten auf Konzertreisen gehen, oder Privatpersonen, die beispielsweise ihre historischen Möbel in Ungarn oder Tschechien restaurieren lassen. In den meisten Fällen kann die Ausfuhr geneh- migt werden, bei befristeten Ausfuhren werden allerdings gelegentlich Auflagen gemacht, um die unversehrte Rückkehr der Objekte zu gewährleisten. Objekte, die aufgrund ihrer künstleri- schen, geschichtlichen oder kulturellen Bedeutung im Inland erhalten werden sollen, müssen unter Denkmalschutz gestellt werden. Ein Verkauf oder eine Versteigerung innerhalb Österreichs ist jederzeit möglich, der Eigentumswech- sel muss dem Bundesdenkmalamt ge- meldet werden. Unter Denkmalschutz gestellt werden etwa 20 bis 30 Objekte (bzw. Konvolute) pro Jahr – ein kleiner Prozentsatz der geprüften Objekte. Ja, weil es aufregend ist, wenn jemand in einem unschein- baren Sackerl mit Erde verkrustete Metalldinge ins Büro bringt, aus denen Silber, Gold und Edelsteine herausglitzern, und dann die abenteuerliche Geschichte der zufälligen Auf- findung erzählt. Nein, weil es vieler fachlicher Kenntnisse und wissenschaftlicher Teamarbeit bedarf, um zu erkennen, was man vor sich hat – nämlich einen der bedeutendsten mittelalterlichen Schatzfunde Europas. Und, um das weitere Geschehen in gute Bahnen zu bringen: Der Schatzfund wurde vom Land Niederösterreich angekauft und bekam zwei eigene Schauräume im Museum. Und neben vielen Medienberichten gibt es auch schon zwei Bücher. Ja, weil es aufregend ist, wenn sich die wissenschaftliche Prognose bestätigt, dass ein Erdhügel , der so groß ist, dass Gebäude darauf stehen können, tatsächlich ein Riesengrab- hügel aus der Hallstattzeit ist: Bei einem kleinen Bauvor- haben taucht unter archäologischer Beobachtung die Ecke der unberührten steinernen Grabkammer mit ein paar Gold- objekten auf. Nein, weil der ganze Ablauf viel Vorberei- tung, viel Verständnis seitens der GrundeigentümerInnen, einiges an Geld und koordiniert auf Abruf arbeitende hoch spezialisierte ArchäologInnen und RestauratorInnen erfor- dert. Und, weil die Grabkammer nicht ausgegraben, nach weiterem Gold jetzt nicht gesucht wird. Alles bleibt für die Ein Brief, der im Dezember 2008 im Dorotheum Wien versteigert wurde, gibt interessante Einblicke in Leben und Charakter von Gustav Mahler (1860–1911), dessen 150. Geburtstag im Juli 2010 begangen wurde. Gleichzeitig setzt das Schriftstück gewissermaßen den Schlusspunkt unter eine der großen, wenngleich fast vergessenen Romanzen der Musikgeschichte – jene zwischen Gustav Mahler und Anna von Mildenburg (1872–1947). Text & Foto: BDA Mantelschließe aus dem spätmittelalterlichen Schatzfund von Wiener Neustadt (Niederöster- reich). Foto: BDA, Paul Kolp/Franz Siegmeth. ARCHÄOLOGIE UNTER TERMINDRUCK Text: Bernhard Hebert Archäologie – das sind glitzernde Schätze, geheimnisvolle Gräber, aufregende Abenteuer? Ja und nein.

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