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DaheimSein2015_web

SEITE 84 Lärche, Nuss. Ein solcher Boden kann bis zu zehn Mal ge- schliffen werden. Er hält über Jahrzehnte, sogar über Gene- rationen. Das ist auch der Grund, weshalb das Tafelparkett in alten Bad Ischler Häusern von den Firmengründern Astrid und Franz Ellmauer in den 1970er-Jahren wieder entdeckt werden konnte. Denn während sie Böden verlegten oder sa- nierten, trat Tafelparkett zum Vorschein, das unter Teppich- oder Kunststoffboden schlummerte. Die Ellmauers begannen, sich diesen alten von Hand gemachten Böden zu widmen. Dabei mussten die Tafeln modernen Anforderungen genü- gen, weil sich das Heizungssystem über die Jahrzehnte ver- ändert hatte. Moderne Heizungen erzeugen heute ein anderes Raumklima als noch vor siebzig Jahren. Auf modernes Raum- klima müssen Holz und Verarbeitung der Tafeln abgestimmt werden, erklärt Astrid Ellmauer und erzählt, dass sie mit der Produktion dieser handgefertigten Böden Anfang der 1980er- Jahre begannen. Daheim in der kleinen Werkstatt in Bad Ischl. Dort, wo heute noch dieses besondere Parkett entsteht. Ein Gefühl von Weite „Das Muster läuft, es fließt und macht jeden Raum, auch klei- ne Räume, größer. Ein solcher Boden lebt, wirkt unendlich und öffnet den Raum optisch“, so die Seniorchefin. Der fließende Effekt kommt durch die Art des Verle- gens und die Wahl der Muster zu- stande. Diesen Effekt zu erzielen, dahinter steckt handwerkliches Können, hohes räumliches Vor- stellungsvermögen und beginnt in der Planungsphase. Das Bad Ischler Traditionsunternehmen führt Tochter Nicole. Sie musste mit 21 Jahren den Betrieb nach dem Unfalltod des Vaters über- nehmen, ist aber mit dem Tafel- parkett und in der Werkstatt der Eltern quasi aufgewachsen. Nicole und Astrid Ellmauer erzeugen heute die Tafeln selber, stehen an den Maschinen, schneiden, leimen, schleifen. Nicole ist der Profi für die Be- rechnung der Tafelgrößen, um Verschnitt zu minimieren und das passende Muster einem Raum anzupassen. Sie hat ihr Handwerk in der Holzfachschule in Hallstatt gelernt, erzählt die Mutter. Die ist selbst gelernte Hoch- und Tiefbautechnikerin und meint, dass sich Frauen in diesem Metier immer noch ausdauernd behaupten müssen. Das ginge mit Zähigkeit und Top-Qualität in einer Nische. Das Tafelparkett ist die Nische der beiden Ischlerinnen ge- worden. Und ihre Kundenliste spricht für sich: Stift Melk, Hotel Weißes Rössl, Schloss Esterhazy, Schloss Miramare in Triest sowie zahlreiche nationale und internationale, auch prominente, Privatkunden. Die beiden Frauen verwerten auch alte Lärchendielen wie- der, bauen daraus modernes Tafelparkett und umgeben dieses mit einem Lärchen-Fries. Das Tafelparkett selbst ISCHLER TAFELPARKETT Beim Tafelparkett werden einzelne Elemente aus Hartholz zu individuellen Mustern zusammen gesetzt. Auch Fichte kann verarbeitet werden, dann aber in einem Rahmen aus zumeist Lärchenholz. Aufbau einer Parkett-Tafel: Massivholzunterzug, 3-teilige Vollholzauflage, Nutz- schicht aus einem Hartholz. Maße je Tafel: 30 x 30 cm bis 70 x 70 cm – Die Tafel- größen richten sich nach Raumgrößen und Muster. Holz: alle heimischen Holzarten wie Fichte, Lärche,Tanne, Esche, Ahorn, Eiche, Obsthölzer wie Nuss und Kirsche sowie auch die Weichholzart Fichte. Das Holz wird in "Schwartling“ geschnitten, ist auf 8 Prozent Feuchtigkeitsgehalt getrocknet. Bodenstärke einer Tafel: 20 mm bis 30 mm, ist von der Größe der Tafel abhängig. Tafel-Oberfläche: roh geschliffen, poliert und versiegelt/geölt wird erst nach dem Verlegen des Bodens. Damit wer- den Grenzfugen ausgeschlossen, die Tafeln verlaufen ineinander als ein Ganzes.

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