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Ziele August 2014

SEITE 116 ZIELE JAHRGANG 9, AUSGABE 26 Dorffest zum 1100-jährigen Bestehen Schützenverein Sievershausen-Ahlshausen richtet Nachmittag für alle Bürgerinnen und Bürger aus Der Schützenverein Sievershausen- Ahlshausen richtete am 12. Juli an- lässlich des 1100-jährigen Bestehens der Doppelortschaft Ahlshausen– Sievershausen in Sievershausen das Dorffest, verbunden mit einem „Spiel in Grenzen“. Der Verein hatte sich zur Ausrich- tung entschlossen, weil er der einzige ist, der in Sievershausen gegründet wurde und auch sein Vereinshaus in diesem Ortsteil angesiedelt ist. Des- halb nennt er sich auch Schützenver- ein Sievershausen-Ahlshausen. Blick in die Geschichte Der Sage nach verdanken die beiden Dörfer Ahlshausen und Sievershau- sen ihre Entstehung dem Sachsenkö- nig Heinrich I. (der Vogler), der 914 auf der Bärenjagd an der Stelle, wo heute die Ahlshäuser Kirche steht, von einem wütenden Bären angefal- len worden sein soll. Erst nach langer Anstrengung gelang es ihm mit Hilfe herbeieilender Jagdjunker das Tier zu erlegen. Zum Dank für die Rettung habe er diesen Ort dem Herrn geweiht und eine Ka- pelle erbaut. Seine wichtigsten Hel- fer, das Brüderpaar Adolph und Sieg- fried (oder Sievert), die er zu Rittern geschlagen habe, schenkte König Heinrich diese Gegend zum Lehen. Adolph wählte die westliche Seite des Sonnenberges und nannte den Ort „Adolphshausen“, aus dem später durch Abkürzung Ahlshausen ge- worden sei. Sieg- fried (oder Sie- vert) nahm die östliche Seite und gründete nicht weit von seiner Burg einen Ort, welchen er den Namen Siegfrieds- hausen (oder Sie- vertshausen) gab, woraus Sievers- hausen wurde. Die Sage über die Gründung klingt spannend, wirft aber die Frage auf, ob sie mit 914 richtig datiert ist. Die beiden Orte feierten 1914 eine Tausend-Jahr-Feier. Dem damaligen Pfarrer, Pastor Wöhler, scheinen je- doch Zweifel an der Richtigkeit der Jahreszahl gekommen zu sein. Gründungsjahr ist möglich Neuere Erkenntnisse lassen das Gründungsjahr der beiden Dörfer zumindest möglich erscheinen. 1984 wurden beim Bau des Krieberg- Tunnels im Bereich des Nordportals Bodenverfärbungen festgestellt, bei denen es sich um Siedlungsgruben oder Ofengruben gehandelt hat, die Hinweise auf vermutlich frühmittel- alterliche Siedlungstätigkeit geben. Danach könnte um das Jahr 914 im Raume des jetzigen Dorfes Ahlshausen eine Sied- lungstätigkeit nicht ausge- schlossen werden. Auch die Ortsnamen mit der Endung auf „–hausen“ bieten eine ge- wisse Datierung, weil die jüngsten „-hausen“-Orte ge- meinhin dem 9. und der ers- ten Hälfte des 10. Jahrhun- derts zugewiesen werden. Da- mit wäre die Gründung der Orte Ahls- und Sievershausen in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts nicht auszu- schließen. Politische Entwicklung Um 1500 gehörten die beiden Ortschaften zum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Fünfzig Jahre später werden sie als eine „Gemeine“ erwähnt, die dem „Ambte Staufenburg“ zugeordnet ist. Von 1814 bis 1825 dauerte die Zugehörigkeit zum Kreisgericht Gandersheim und danach bis 1850 zum Kreisamt Gandersheim. Die Landgemeindeordnung änderte die Bezeichnung Kreisamt in Land- kreis um. Durch diese Neuordnung werden die beiden Dörfer in selbstän- dige Gemeinden umgewandelt. Sie behielten aber eine gemeinsame Ver- waltung. Um 1891 wurden die beiden Ortschaften wieder zur Gemeinde Ahlshausen-Sievershausen zusam- mengelegt. Am 1. März 1974 trat ein vom Nie- dersächsischen Landtag beschlosse- nes Gesetz zur Neugliederung der Auf dem Platz am Glockenturm in Sievershausen richtete der Schützen- verein Sievershausen-Ahlshausen das Dorffest zum 1100-jährigen Beste- hen der Doppelgemeinde aus. Die Glocke im Sievershäuser Glockenturm lädt die Ein- wohner zum Gottesdiienst in der Ahlshäuser Kirche ein. Das Wappen der Doppelgemeinde erinnert an die sagenhaft Bärenjagd König Heinrich I.

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