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TK82 Web

28 Typisch Kelz 82 Jenseits von Kelzenberg „Biso tobangaka te, kasi tobangisaka.“ Das ist ein Spruch der kleinen Kongo-Jungs, heißt auf Deutsch: „Wir fürchten uns vor nichts, aber wir können euch das Fürchten lehren!“ Aber unser Freund Richard, der hatte Angst, als er im Stammesgebiet der Ngombe für Diako- nie werben und Bibeln verkaufen wollte. Im Busch unterwegs Sag Gott auch mal Dankeschön. Nicht nur mit dem Mund – tu auch was! „Nach einer langen Bootsfahrt setzten sie mich mit dem Motor- rad nachts um 3 Uhr im Stock- dunklen am Ufer ab. Ich fand auch den Fußweg zum Dorf Mowa- ka und dachte, die 8 km dahin zu fahren sind doch ein Klacks, aber der Weg war schlimm. Elefanten- gras und Sträucher schlugen mir ständig ins Gesicht. Zuletzt hing ich in der Dunkelheit im Sumpf so im Morast fest, dass ich erst mal die Morgendämmerung abwar- tete. Alleine im dunklen Urwald hat man allerlei Gedanken über Schlangen und anderes Viehzeug. Die Ngombe-Leute waren früher unsere schlimmsten Feinde. Aber wir wurden alle Christen und auch Kongolesen und kennen die Ein- heitssprache Lingala. Theoretisch ist es ja auch so. Umso mehr freu- te ich mich, gegen 7 Uhr in Mo- waka freundlich aufgenommen zu werden. In den anderen Dschun- geldörfern, Boso-Modanda 130 km und Boso-Likolo 211 km ent- fernt, waren sie genauso freund- lich. Es war auffällig sauber und ordentlich. Aber wer so in der Iso- lierung lebt, verwildert auch, und alle waren fast immer ein bisschen besoffen. Es gibt ja kaum Kon- takt zur Außenwelt und keine Kor- rektur, nur Dschungel. Sie arbei- ten fleißig auf ihren Feldern, aber niemand holt die Sachen ab. So brennt man am besten Schnaps davon und merkt nicht mehr alles. Wer mal Erdnüsse oder Maniok- mehl verkaufen will, muss sein be- ladenes Fahrrad 430 km weit bis Bumba am Kongo-Fluss schie- ben, um Aspirin-Tabletten oder so etwas zu bekommen. Aber in Bo- so-Modanda gibt es bereits ein Einkaufzentrum. Es gibt hier alles im Überfluss, nur kein Geld. Am meisten gibt es hier wunderschö- ne Kinder, die aber nie zur Schu- le gehen. Ich habe ihren Schnaps probiert, um mich nicht abzugren- Fotos:PeterGohl

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