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TK82 Web

10 Typisch Kelz 82 Thema „Lob und Dank, Gotteskinder sa- gen immer Lob und Dank…!“ Sol- che Lieder habe ich als Kind in un- serer damaligen Kirchengemeinde gehört, gelernt und laut mitgesun- gen. Ich glaubte, dass Christen im- mer liebe Menschen sind, denen es Gott immer gut gehen lässt, in- dem Er alles Unglück von ihnen fernhält. Probleme, Nöte und die ganzen doofen Sachen, die kein Mensch will, hat Er für die bösen Menschen aufgespart. Heute weiß ich, dass wir Christen durchaus nicht nur liebe Menschen sind (eine Einsicht, die ich an mir selbst erfah- re). Heute weiß ich, dass wir Chris- ten auch wie alle Menschen von Krankheiten, Krisen in Ehe und Fa- milie und verschiedenen anderen Nöten getroffen werden können. Das ist sogar bei den ernsthaften, aufrichtigen Leute so, in deren Le- ben der Glaube und die Beziehung zu Gott die wichtigste, prägende Basis zu sein scheint. Auch ken- ne ich heute genügend Menschen, deren Weltbild gar keinen Gott ent- hält, die aber doch kein schweres Unheil erleiden und gesund, wohl- habend und meistens gut drauf sind. Das schlichte Weltbild aus meiner Kindheit – die guten Men- schen werden von Gott belohnt, die bösen von Ihm bestraft – hat sich endlich ganz und gar aufge- löst. Die stumpfe Überzeugung von Gott als Richter und Polizist war in meinem Leben über viele Jah- re hinweg zur immer größeren Be- lastung geworden. Ich konnte mir nie sicher sein, ob ich gut genug war, ob ich genügend geleistet hat- te, um von Gott belohnt zu wer- den, ob Er mich wirklich mitneh- men würde, wenn Er eines Tages die guten Menschen von der Er- de abholen würde. Selbst die un- scheinbarsten Sünden trugen das Risiko in sich, dass ich für immer und ewig bei Gott durchgefallen war. Irgendwann wurde mir dieser Lebensstil zu anstrengend und ich verfiel in eine massive Krise. An- spruch und Wirklichkeit lagen zu weit auseinander. Verzweifelt fragte ich Gott, wie Er sich denn das Le- ben als Christ für mich vorstellen würde. Er überraschte mich dann mit einer Einsicht, die meine bis- herige Überzeugung deutlich er- schütterte: Ganz unmissverständ- lich machte ich die Erfahrung, dass Er mich mag und zwar ganz voll- ständig so wie ich bin! Mit den gu- ten und den schlechten Seiten an mir. Er kennt die Seiten an mir, die ich mag, Er kennt auch die Seiten an mir, die ich am liebsten verdrän- „Was bist du so bedrückt, mei- ne Seele? Halte doch Ausschau nach Gott! Denn gewiss werde ich Ihm noch danken. Wenn ich nur Sein Angesicht schaue, ist mir schon geholfen.“ Psalm 42,6 Klagender Dank „Dankbarkeit ist der Wächter der Seele gegen die Kräfte der Zerstö- rung.“ Gabriel Marcel „In Wirklichkeit gibt es nur eine einzige Arznei gegen ein trauriges Herz: den Dank.“ Ida F. Görres

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