Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

TK82 Web

11 Thema ge und nicht so gern sehen will. Und trotzdem mag Er mich. Ich hatte über Jahre hinweg eine from- me Fassade aufgebaut, mit der ich Gott, meine Mitmenschen und mich selber beeindrucken woll- te. Jetzt zeigte mir Sein Blick hin- ter die Fassade, dass sich dort ein Mensch versteckt hält, den Er ge- nauso liebt und sucht, wie er ist, jetzt, hier und heute. Dieser liebe- volle Blick meines Schöpfers auf mich hat mich förmlich überwäl- tigt und dazu befähigt, die Fassa- de fallen zu lassen. Die tiefe uner- schütterliche Liebe Gottes zu mir kann durch nichts verringert oder gar entzogen werden. Ich werde immer sicherer in dem Bewusst- sein, dass Er mich mag, wenn ich gut drauf bin und dass Er mich mag, wenn ich schlecht drauf bin. Jetzt habe ich eine stabile Basis, von der aus mein Leben in der Be- ziehung zu Gott völlig neu gestal- tet werden kann. Ob mir Angeneh- mes oder Schwieriges begegnet, Gott ist an meiner Seite. Er wird al- les tun, um mich zur Entfaltung zu bringen, den Menschen aus mir zu machen, den Er sich ursprünglich ausgedacht hat. „Dank ist das edle Eingeständnis unserer Grenzen.“ Georg Moser „Lob und Dank, Gotteskinder sa- gen immer Lob und Dank…!“ die- ses Lied würde ich heute mit we- niger Naivität singen. Es läuft nicht immer alles glatt in meinem Leben, ich habe gute Tage und schwieri- ge Tage. Gott wird nicht alle Nöte und Schwierigkeiten von mir fern- halten. Es gibt immer wieder Her- ausforderungen, die mich an mei- ne Grenzen bringen, manchmal sogar über meine Grenzen hinaus belasten. Das sehe ich heute je- doch glücklicherweise nicht mehr als Strafe von Gott für irgendein eventuelles Fehlverhalten, sondern als Möglichkeit, tiefer in Ihm ver- ankert zu werden. Manchmal kön- nen Bedrängnisse sich derma- ßen auftürmen, dass mein Dank an Gott ganz hinweg schmilzt. Da se- he ich überhaupt nicht mehr, wofür das denn jetzt gut sein soll. In dem Psalm oben drückt der Dichter aus, dass er sich in einer depressi- ven Grundstimmung befindet, weil die Schwierigkeiten ihm wie Wogen über dem Kopf zusammenschla- gen. Ihm ist eher nach Schmol- len als nach Dank zumute. Mitten in dieser Notlage ringt er sich da- zu durch, seinen Blick auf Gott zu richten. Jetzt ist er bedrückt, trau- rig, vielleicht verängstigt oder be- sorgt oder von anderen unschönen Gefühlen beherrscht. Mitten in den Klagen besinnt er sich darauf, dass Gott es gut mit ihm meint, dass Gott gute Absichten und Ziele für ihn hat, dass Gott nicht von seiner Seite weicht. Und genau so drückt er es auch aus: Ich werde Gott noch danken…! Jetzt kann ich es noch nicht, jetzt sehe ich noch kei- nen Ausweg, jetzt bin ich noch be- drückt. Aber es wird die Zeit kom- men wo Gott mich aus dieser Not- lage befreit, wo Er die Situation än- dern wird. Gott regiert, Gott hat alles unter Kontrolle, Er ist nicht überfordert. Und in diesem Vertrau- en sagt der Psalmdichter: Ich wer- de Ihm noch danken. Das ist dann trotz aller Bedrückung ein vorweg gesprochener Dank: Klagender Dank eben. Gerd Reschke „Glaube ist: Gott dafür zu danken, dass er noch bessere Pläne hat, wenn meine sich in Luft auflö- sen.“ Pamela Reeve „Vom Glauben getragen, kann der Dank auch in das Schwere vordringen, und in dem Maße, wie das gelingt, wird es verwan- delt.“ Romano Guardini

Seitenübersicht