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11 Der Duft von Kaffee Die 70 Millionen Tassen Kaffee, die täglich in italienischen Bars serviert werden und dazu die zahllosen, gemütlich in den eigenen vier Wänden geschlürften Tassen dieses duftenden Getränks machen aus ihm sozusagen das Nationalelexier des Belpaese.Wenn man in einer Bar in Italien einen Kaffee ver- langt, dann bekommt man ganz selbstverständlich einen Es- presso. Dieser kann auch espresso macchiato freddo (mit etwas kalter Milch) oder caldo (mit warmem Milchschaum) sein, ristretto (mit wenig Wasser, stärker als der normale), lungo (mit mehr Wasser), doppio (doppelter Espresso in einer Tasse), corretto (Espresso mit Whisky, Sambuca oder Rum). Im Som- mer trinkt man oft statt einer Tasse Kaffee ein Glas mit kaltem Kaffee und Eiswürfeln, und dort, wo es brütend heiß ist, wie in Sizilien, trinkt man sogar zum Frühstück Kaffee mit zerstampf- ten Eiswürfeln. Kaffee ist in Italien auch ein Indikator für die Veränderungen in der Gesellschaft. Dass Italien im Wandel be- griffen ist und ein immer bunteres Gesicht zeigt, erkennt man schon in einer Bar, wo zum Kaffee von einst eine ganze Reihe Neuschöpfungen hinzugekommen ist, die insbesondere junge Leute gerne trinken: moccaccino (Kaffee mit Milchschaum und verschiedenen Aromen wie Vanille, Karamell, Amaretto), ma­ rocchino (Kaffee mit Milch und geschmolzener Schokolade oder bitterem Kakao) oder caffè shakerato (espresso shake im Glas). Man braucht nicht zu betonen, dass sich die Italiener mit all diesen Kaffeevarianten als wahre Experten fühlen. Das Rezept für den besten Kaffee wird gehütet wie ein Geheimnis und da- rauf ist jeder stolz. Auf jeden Fall ist der Kaffee immer eine Ge- legenheit, zwischen Menschen eine Brücke des Einvernehmens zu bauen und für einen Moment Verantwortung und Sorgen des Lebens zu vergessen. Das Aroma von Kaffee bedeutet für den Italiener weit mehr als den Duft eines Getränks.

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