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Abbruch aktuell 3-2015 Web

ABBRUCH aktuell  28 BAUSTELLENBERICHTE ABBRUCH aktuell  Zusammenarbeit der Abbruchfirmen Ruppert und Richard Liesegang Die Sprengung des Kesselhauses im ehemaligen Kraftwerk Thierbach Im Jahr 1999 wurde das Braunkohlekraftwerk Thierbach südlich von Leipzig stillgelegt. Die wesentlichen Nebengebäude der Anlage wurden seitdem bereits abgebrochen. Verblieben ist das eigentliche Kraftwerk, bestehend aus Kesselhaus, Kohlebunkern, Zwischenbau und Maschinenhaus. Dieser Komplex wird nun durch die Ruppert GmbH & Co. KG abgebrochen. Aufgrund der unterschiedlichen Höhen der einzelnen Bauwerke entschied sich Ruppert für jeweils verschiedene Abbruchverfahren. Während das Kesselhaus (LxBxH = 183,5 m x 33,0 m x ca. 60 m) im Frühjahr gesprengt wurde, soll das niedrigere Maschinenhaus konventionell abgebrochen werden. Der Zwi- schenbau (207,5 m x 12,0 m x ca. 60 m) wiede- rum soll ebenfalls gesprengt werden. Ziel der Sprengungen ist es, den Objekten ihre Höhe zu nehmen, um so den weiteren Abbruch mit- tels Hydraulikbagger zu ermöglichen. Im Rahmen der Vorbereitung der Abbruch- arbeiten beauftragte die Firma Ruppert das Planungsbüro für Bauwerksabbruch Dr.- Ing. Rainer Melzer mit der Erarbeitung von Sprengkonzepten. Mitte 2014 verschick- te Ruppert die Ausschreibung der Spreng- arbeiten an ausgewählte Fachfirmen. Die Ausschreibung beinhaltete u.a. folgende Vorgaben: • Die durch das Planungsbüro Melzer er- arbeiteten Konzepte sind Bestandteil der Leistungsbeschreibung. • Alle notwendigen Brenn- und Schweiß- arbeiten an den Kasten- und offenen Doppel-T-Profilstützen des Kesselhau- ses sind durch das Sprengunterneh- men zu erbringen. • Alle rückwärtigen Schnitte der Beweh- rung in den Stützen der Kippachse des Zwischenbaus sind ebenfalls durch die ausführende Firma zu erbringen. • Die Sprengung des Kesselhauses und des Zwischenbaus erfolgen mit mehre- ren Monaten Zeitversatz. Den Zuschlag zur Sprengung beider Ob- jekte erhielt die Firma Richard Liesegang GmbH & Co. KG. Sowohl das Kesselhaus mit Kesseln und Kohlebunkern als auch der Zwischenbau sollten durch Fallrichtungs- sprengungen gekippt werden. Die örtlichen Verhältnisse ließen für beide Sprengobjekte nur Fallrichtungen nach Süden zu. Daraus resultierend musste das im Süden stehen- de Kesselhaus als erstes gesprengt wer- den. Nach dessen Beräumung wird der Zwi- schenbau gesprengt (siehe Bild 1). Prognose der Sprengauswirkungen Jede Sprengung bringt Auswirkungen auf das Umfeld mit sich. Solche Auswirkungen wurden im Sprengkonzept prognostiziert und gleichzeitig Maßnahmen zur Minimie- rung aufgezeigt. Beispielsweise erzeugt der frei detonierende Sprengstoff der Schneid- ladungen Schalldruck. Ohne Schutzmaß- nahmen wären an der Glasfront einer nur 65 m entfernten Gewerbehalle erhebliche Scheibenschäden zu befürchten gewesen. Zur Vermeidung etwaiger Schäden wurde die Sprengung über diverse Zündzeitstufen gestreckt, während gleichzeitig eine maxi- male, für die Glasfassade unproblemati- sche Lademenge pro Einzelzündung defi- niert wurde. Ebenso wurden in einer Prognose die zu er- wartenden Erschütterungen beim Boden- aufprall der umstürzenden Kessel darge- stellt. Die Darstellung zeigte, dass an allen zu schützenden Objekten die Anhaltswerte der DIN 4150 – „Erschütterungen im Bau- wesen“ unterschritten würden. Somit wa- Bild 1 Video zur Sprengung der Kessel 2 bis 4

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