Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Programmheft_2015_Todtentanz

7 Todtentanz Wir schreiben das Jahr 1876. Seinen Lebensabend verbringt der weit gereis- te Künstler und Mäzen Johann Anton Falger genau dort, wo sein Herz zu Hause ist, in Elbigenalp, dem Hauptort desTiroler Lechtals. SeineTage als Lithograph, Maler und Kupferstecher liegen lange hinter ihm, seine Elbi- genalperWunderkammer ist gefüllt und auch die Schule für Schnitzerei und Kunsthandwerk wurde bereits von ihm gegründet. Er hat einen Arzt ins Lechtal geholt und der jungen Anna Knittel einen Platz in denVorschulen der Münchner Akademie gesichert. Johann Anton Falgers Lebenswerk ist vollendet; nun scheint nur noch derTod auf den alten Künstler zu warten. Doch bevor dieser seines Amtes walten kann, lässt Falger sein Leben Revue passieren. Nahezu erblindet – die präzise Arbeit als Kupferstecher bei meist schwa- chem Licht trübte seine Augen – ist Falger nicht mehr in der Lage dazu, seinTestament selbst aufzusetzen; nun soll der angehende Juristik- Student Franz Falgers letztenWillen aufzeichnen. Die wenigenWochen, die Franz im Lechtal noch bleiben, bevor er sein Studium in München beginnt, verbringt dieser im Haus des alten Falger. Bei gemeinsamen Spaziergängen und in langen Gesprächen erfährt Franz jedoch weit mehr als nur den letztenWillen des vom Alter bereits schwer gezeich- neten Mannes.Von persönlichenTriumpfen aber auch Niederlagen, miterlebten Kriegen und Schlachten aber auch von seinen großen Leidenschaften, den wichtigen Männern und Frauen, die er in seinem Leben kennengelernt hat, von seiner einzigen Liebe und alten Rivalitäten erzählt Falger dem jungen Franz. Große Namen wie Geheimrat Goethe, Friedrich von Schiller, Ludwig van Beetho- ven und Marie von Bayern reihen sich hier scheinbar gleichrangig neben Erzählungen über seine FrauTherese, seinen alten Freund Elias und seinen ersten Lehrer Karl Selb. Den Rahmen für die langen biografischen Unterredungen bildet das künstlerische Lebenswerk Johann Anton Falgers, die Tafelbildserie„Totentanz“. ZahlreicheVerluste hatte Falger zu beklagen und mit jeder Erzählung aus seinem eigenen Leben, scheint er einen weiteren Schritt in seinem eigenenTanz mit demTod zu tun und diesem immer näher zu kommen.

Seitenübersicht