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Programmheft_2015_Todtentanz

12 Anna Stainer-Knittel, Anton Falger, 1863 Innsbruck,Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Inv. Nr. Gem 1131 dessenintellektuellerEinflussinFalgersSammlertätigkeitEinschlagfand. DasStrebennachdemIdeal,nacheinermustergültigenundzeitlosen KunststehtimZentrumderklassischenBestrebungen.InderBildhau- ereiseiesdieGestalt,inderMusikdasGefühldasherrschte,sowieder allgemeineCharakterderAntike;umschreibtWilhelmvonHumboldtdie klassischeKunst.DievonWinckelmanngeprägteDoktrin„EdleEinfalt, stilleGröße“beziehtsichdesgleichenaufdieformvollendeSchönheit,das GleichmaßunddenWohlklangderklassischenKunst,diesichnichtnurin ihrenWerkenwiederspiegelt,sondernauchinderintellektuellenHaltung ihrerVertreter.MitdemTerminusdesUniversalgeniesumschreibtman heuteetwajeneGeistesgrößen,diesichKenntnisseaufmehrerenwissen- schaftlichenGebietenaneigneten.Goethebeschäftigtesichnebenseiner TätigkeitalsDichtersystematischmitgeologischen,mineralogischen, botanischenundosteologischenFragen.AloisSenefelderwarneben seinerArbeitalsLithographTheaterschriftsteller,Sänger,Musikerund Komponist.Diesemklassisch-universalenZeitgeistgemäß,befasstesich auchFalgermitnaturwissenschaftlichenFragenundtatsichalsSammler naturwissenschaftlicherReliktehervor.FalgerskünstlerischesHauptwerk, die18BilderstarkeTafelbildserie„Totentanz“befasstesichmiteinem weitausabstrakterenundarchaischerenThema. DerTanzmitdemTod Alseinedersicherlicheindrucksvollstenliterarischenundbildnerischen Kunstformen,diesichmitderSterblichkeitdesMenschenbeschäftigt, ermöglichtederTotentanzeinederfrühestenAuseinandersetzungenmit demTod.Dieersten„Todtentänze“entstandenbereitsim14.Jahrhundert inFrankreichundwurdeninkurzenWechselredenzwischendemTodund 24Personenszenischaufgeführt.MaßgeblichfürdieseUnterredungen wardiesozialeZugehörigkeitderGesprächspartner,dennwederGeistliche nochKönige,wederSoldatennochKünstler,wederjungenochalteMen- schenkonntensichdemSchicksaldesTodesentziehen. DerTod,derüblicherweisealsGerippedargestelltwurde,istdasuner- schütterlicheSymboldermenschlichenMachtlosigkeitgegenüberseiner Vergänglichkeit.DieSymbolediedenTodbegleiten–Sense,Stundenglas, Totenschädel,erlöschendeKerzeundverwelkteBlumen–weisenmarkant aufdieEndlichkeitdesDaseinshin.AnderMartinskapelleimFriedhofder „Duarfer“PfarrkircheistJohannAntonFalgersTotentanzalsBeispieldieser künstlerischenAuseinandersetzungnachwievorzubesichtigen. JohannAntonFalger–derklassischeGelehrtedesLechtals JohannWolfgangvonGoethe,LudwigvanBeethovenundAloisSene- felderprägtendenkünstlerischenundintellektuellenWerdegangdes LechtalerGelehrtenJohannAntonFalgermaßgeblich.ImKontextihres SchaffensentwickeltensichdieInteressenundderkünstlerischeFokusdes Lechtalers,denseitMüncheneineinnigeFreundschaftzuAloisSenefelder verband.SenefeldersLiebezuzeitgenössischerMusik,allemvoranzuden WerkenMozartsundBeethovens,schlugsichindessenBestrebungennie- der,dieVervielfältigungvonNotenblätterndurchDruckezuvereinfachen. FalgererlerntebeiihmdieKunstderLithographie,dieihnschließlichfür denAufbaueinerLithographie-WerkstattnachWeimarführte.Inseinen WeimarerJahrenlernteFalgerwiederumGeheimratGoethekennen, Foto:TLM

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