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Buchausschnitt Selfmade

1 Die Kunst des Wunschträumens Traumreich leben Ich wuchs in einem riesengroßen Haus auf – leider war es kein Einfamilienhaus. Das Bauwerk hatte 18 Eingänge, jede Etage drei Wohnungen, das Ganze vier Stockwerke hoch. Als Kind musste ich sonntags immer mit meinen Eltern spazieren gehen – so rich- tig spießig, im Wald, mit Sonntagshose. Wir gingen nicht mal zu einem Ausflugslokal wie die Familien meiner Klassenkameraden, denn dafür reichte das Geld nicht, sondern genauso langweilig wieder nach Hause. Wie mich diese Spaziergänge anödeten! Oft lief ich 20 Meter hinter meinen Eltern und dachte verzweifelt: Das kann doch nicht wahr sein! Muss ich ausgerechnet diese Eltern haben? Meine kindliche Hoffnung auf eine angenehme Lebenswende war, dass sie sich gleich zu mir umdrehen und verkünden würden: »Wir sind der König und die Königin von Deutschland und eines Tages wirst du das ganze Land von uns erben!« Aber es kam nichts dergleichen, meine Mutter fragte höchstens, warum ich so herumtrödeln würde. Da ich aber ein anderes Le- ben wollte, nahm ich mir vor, spätestens, wenn ich groß wäre, meine Erkenntnis umzusetzen: Wer nichts erbt, muss sich eben selbst etwas aufbauen. 20067_Maschmeyer.indd 17 20067_Maschmeyer.indd 17 13.02.12 08:58 13.02.12 08:58 20067_Maschmeyer.indd 1713.02.1208:58 13.02.1208:58

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