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TuWas_04_ePaper

24 | TuWas | Juni - Oktober 2014 Gesundheit text:katjagroSSe-heilmann|FOTOobenlinksu.Rechtsmitteundunten:JamesGathany,Centersfordiseasecontrol/USA|Fotountenlinks:thorbenwengert,pixelio.de|FotoMitte:Robert-Koch-Institut Zecken, BorReliose & Co. Tipps zur Vor- und Nachsorge S ommerzeit ist Zeckenzeit. Zumindest für einen Teil der mensch- lichen Bevölkerung sorgt der Gedan- ke an diese Verbindung für einen Schauer des Ekels einerseits und Furcht andererseits. Die Frage mit dem Ekel ist schnell erklärt: Der uns zur Zeit bekannte Lebensinhalt einer Ze- cke besteht darin, sich in Bodennähe an Grä- sern, Blumen oder Büschen aufzuhalten, um die günstige Gelegenheit von Fell, Kleidung und nackter Haut zu nutzen, sich an ein vor- überkommendes, mit Blut ausgestattetes Le- bewesen zu heften. Zecken bohren sodann ihren Kopf durch die Haut in eine blutführende Schicht, laben sich daran und wenn sie voll sind, lassen sie sich wieder fallen. Dies kann bis zu 15 Tage dauern. Hunde- und Katzenbesitzer kennen die Ze- cke in den verschiedenen Stadien der Fülle. Die Zecke gehört zu der Gruppe der Milben. Sie ist ein Parasit. Eine Zecke, die sich mit Blut vollgesaugt hat, kann unter Laborbedingungen zehn Jahre überleben. In freier Natur im Durchschnitt drei bis fünf Jahre. Furcht ist in verschiedenen Regionen Deutschlands und Europa durchaus ange- bracht, sind Zecken doch Überträger schwer- wiegender Erkrankungen wie FSME und Bor- reliose. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) wird über den Speichel der Zecke übertra- gen, der die Einstichstelle betäubt und ver- hindert, dass das Blut gerinnt und sich die Stelle entzündet. Während des Verdauungsvorgangs wird der nahrhafte Teil des Blutes herausgefiltert und der Rest an den Wirt zurückgegeben. Hiermit werden die Borrelien aus dem Darm der Ze- cke an den Wirt übertragen. FSMEisteineViruserkrankung,dieinzweiSta- dien verläuft: Das erste Stadium ist gekennzeichnet durch einen Beginn mit Fieber, Kopf- und Glieder- schmerzen, ähnlich wie bei einer Sommer- grippe. Bei einem milden Verlauf bleibt es bei diesen Symptomen. Im zweiten Stadium weitet sich bei manchen Betroffenen die Infektion auf das zentrale Nervensystem aus. Die Hirnhäute reagieren miteinerEntzündungmithohemFieber,star- kenbisstärkstenKopfschmerzenundsteifem Nacken. In schweren Fällen ist das ganze Ge- hirn betroffen. Spätfolgen können Lähmun- gen von Extremitäten, Gleichgewichtsstö- rungen, Atemschwäche, bis hin zu schweren geistigen Behinderungen sein. Die FSME kann nicht behandelt werden, es gibt allerdings die Möglichkeit einer Im- pfung. Diese wird für sogenannte Risikoge- biete (siehe oben) empfohlen. Eine aktuelle Übersicht findet sich im Webangebot des Ro- bert-Koch-Instituts unter www.rki.de Die Borreliose wird durch das Bakterium Bor- reliaburgdorferiausgelöst.Sieistdie häufigs- te, durch Zecken übertragene Erkrankung in Deutschland. Borrelia burgdorferi 400fache Vergrößerung Die Borreliose verläuft in drei Stadien, die nicht in jedem Fall alle in Folge auftreten, was häufig eine Diagnose erschwert. Stadium 1: CircaeineWochenachdemZeckenstichkann die sogennte Wanderröte, medizinisch als Erythema migrans bezeichnet, auftreten. Sie breitet sich von der Einstichstelle kreisförmig nach Außen aus und tritt nicht bei jedem Be- troffenen auf.

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