8 DE I N E WA H L Spezialausgabe zur K ammer wahl 2025 WT Fachjournal DI E V W T F Ü R E U C H KURZ GESAGT Ich würde es wieder tun Es begann ab Mitte März 2020, als mit Härtefallfonds, Fixkostenzuschuss, Kurz- arbeit, Entschädigung nach dem Epide- miegesetz, AWS-Überbrückungskrediten usw. vieles über uns hereinbrach. Damals wurde recht kurzfristig unter den Kammer- funktionären erhoben, wer bereit wäre, in verschiedenen Gremien unterstützend mitzuwirken. Auch ich wurde gefragt. Es galt dann, recht schnell vor allem die ver- schiedenen Eingabemasken systematisch aufzusetzen und möglichst gut in Finanz- Online einzubinden. Das kostete einige Abende, Wochenenden und Feiertage. Ich kann mich noch gut an österreichweite Telefonkonferenzen am Osterwochenende 2020 erinnern. Was damals kein so großes Problem war, weil ohnehin nicht viel er- laubt war. Es zog sich allerdings. Neben Begutachtungen, Verbesserungsvor- schlägen zu Entwürfen oder auch schon umgesetzten Maßnahmen wollten wir als Service auch die verschiedensten Vorlagen erarbeiten: Vollmachten, Aufträge, Emp- fehlungen für Bestätigungen etc. Presse- und Videokonferenzen ohne Ende Dann kamen Umsatzersatz, Verlustersatz, Ausfallsboni; zwischendurch ging es um die Investitionsprämie. Als wir meinten, uns ein bisschen erholen zu können, kamen die Energiekostenzuschüsse. Das Schema war immer dasselbe: Pressekonferenzen mit Verlautbarung der Parameter und hinter- her musste so manches geklärt und auf- gearbeitet werden; unzählige Videokon- ferenzen mit Ministerien, COFAG, AWS oder FFG kosteten auch einiges an Zeit. Und viele Kolleginnen und Kollegen wandten sich mit Fragen und Anliegen an die Kammer. Diese waren aufzuarbei- ten und von den zuständigen Stellen musste ein brauchbares Feedback ein- geholt werden. Obwohl nicht alles gelang, konnte doch einiges abgefedert werden. Dennoch gab es berechtigte und unbe- rechtigte, konstruktive und destruktive Kritik. Das gehört dazu. Die freie Meinungs- äußerung ist und bleibt das höchste Gut. Auch wenn manche Rückmeldungen nicht wirklich motivierend waren, würde ich es wieder tun. Es gab auch viel positive Reso- nanz und etliche ehrliche Dankeschöns. Erst der Berufsstand, dann die Kammer, dann die Fraktion Vor allem aber funktioniert die Selbstver- waltung eines Berufsstandes nur dann, wenn sich auch ausreichend Mitglieder finden, die daran mitwirken. Darum geht es uns in der VWT. Wir beschäftigen uns nicht so sehr mit lustigen oder auch weniger lustigen Äußerungen über andere Fraktionen. Wir beschäftigen uns auch nicht so sehr mit dem eigenen Wohlbefinden innerhalb der Fraktion und würden auch nie in der kritischen Phase Energie in die Spaltung unserer Fraktion in- vestieren. Bei uns kommt der Berufsstand an erster Stelle, dann die Kammer mit ihren verschiedenen Gremien und leider auch Formalitäten und dann die Fraktion, die – weil unser WTBG in den §§ 203ff Wäh- lergruppen verlangt – notwendig ist, um in der Kammer alle fünf Jahre neue Funk- tionär:innen wählen zu können. Im Vor- dergrund müssen aber immer unsere Kolleginnen und Kollegen stehen. Des- halb engagiere ich mich für die VWT. Motivation für weitere fünf Jahre Ich würde es wieder tun, auch wenn es viel Zeit und Energie gekostet hat – es war es dennoch wert, wenn dadurch auch nur einer einzigen Kollegin oder einem ein- zigen Kollegen der Arbeitsalltag erleichtert werden konnte. Auch wenn nicht alles gelöst werden kann, ist und bleibt die Erleichterung des Alltags die Motivation – auch für die nächsten fünf Jahre. Kommentar – Dr. Jürgen Reiner, VWT Vorarlberg Im Dialog. Die VWT als kompetenter Ansprechpartner für Wirtschaft und Politik – Dr. Johannes Kopf , AMS (2. v. r.) o t o h P . r a z i R © : O T O F Unsere Initiativen Bilanz und Ausblick. Was die VWT in den vergangenen fünf Jahren für den Berufsstand erreicht hat. Welche Ziele wir für Sie bis 2030 erreichen möchten. I n den vergangenen fünf Jahren hat die VWT in der KSW viele Initiativen für die Kammermitglieder gestartet und einiges für sie erreicht. Dabei haben wir immer das Ohr direkt bei den Kammermitgliedern, mit denen wir in Seminaren und Veranstaltungen laufend in engem Kontakt stehen. Das ist für uns Ansporn, uns auch in den kommenden fünf Jahren mit Energie und Freude in der KSW für Ihre Anliegen stark zu machen. Da- bei bauen wir auf die Leistungen der Vergan- genheit auf und entwickeln sie positiv für die Zukunft weiter. VORSORGEWERK Das haben wir für Sie erreicht: In den vergangenen fünf Jahren konnte die Veranlagungsstrategie im Vorsorgewerk und damit die Ertragslage verbessert werden. Dazu haben wir für den Berufsstand wichtige und von den Kammermitgliedern lange geforderte Verbesserungen durchgebracht. So kann die Beitragsleistung ins Vorsorgewerk bei Berufs- start oder Kanzleigründung für fünf Jahre aus- gesetzt werden. Dieser fünfjährige Entfall der Beitragsleistung gilt auch für alle Kolleginnen nach Geburt eines Kindes. Das wollen wir für Sie erreichen: In den kommenden fünf Jahren wollen wir uns dafür stark machen, dass es zu einer Re- duktion der Beiträge kommt und eine Ände- rung bei der Veranlagung im Vorsorgewerk hin zu mehr aktiengebundenen – und damit mit höheren Ertragschancen versehenen – Anlagen kommt und das Vorsorgewerk ins- gesamt dynamischer gemanagt wird. Das entspricht auch den Wünschen der jüngeren Kolleginnen und Kollegen. VERBESSERUNG DER ÖFFENTLICH- KEITSARBEIT GLEICHBERECHTIGUNG Das haben wir für Sie erreicht: Die VWT hat sich in den vergangenen Jahren für die Gleichberechtigung im Berufsstand stark gemacht und förderte auch die Entwicklung von weiblichen Role-Models, die junge Frauen für den Beruf der Steuerberaterin und Wirtschafts- prüferin begeistern sollen. Dieses Engagement hat sich ausgezahlt, denn heute sind bereits mehr als die Hälfte Frauen in der Steuerbera- tung tätig. Bei den Berufsanwärter:innen gibt es deutlich mehr Frauen als Männer. Das wollen wir für Sie erreichen: Die VWT wird sich auch in den kommen- den fünf Jahren für Frauen im Berufsstand stark machen und diese in ihrer Karriereent- wicklung weiter unterstützen. Ziel ist es, dass Frauen auch in den Führungspositionen der Kanzleien gleichberechtigt vertreten sind. Dazu gehört auch der Einsatz für eine weite- re Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, etwa durch die Förderung von mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit und neue Teilzeitmodell, die an die Wünsche der Kolle- ginnen angepasst sind. Das haben wir für Sie erreicht: In der vergangenen Periode hat sich die VWT aktiv für eine Verbesserung des Bildes des Berufsstands in der Öffentlichkeit eingesetzt und auch erreicht, dass diese Forderung Teil des Strategiekonzepts der KSW geworden ist. Bedauerlicherweise wurde das aber vom Kam- merpräsidenten nicht umgesetzt. Das wollen wir für Sie erreichen: Die VWT wird sich daher auch in den kom- menden fünf Jahren intensiv dafür einsetzen, dass das Know-how der österreichischen Steu- erberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen bei wichtigen Gesetzesvorhaben für die Öffent- lichkeit und die Politik bereitsteht. Die KSW muss sich daher mit gezielter Medienarbeit bei wichtigen Gesetzesvorhaben in der Öffentlich- keit bemerkbar machen und sich als Problem- löser für Politik und Wirtschaft anbieten. Da- von profitiert der gesamte Berufsstand. Mit einem umfassenden Auftrag durch die Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:in- nen bei der Kammerwahl wird die VWT in den kommenden fünf Jahren die Anliegen in der KSW und gegenüber der Bundespolitik im Sinne ihrer Mitglieder positiv entwickeln und umsetzen. u a l s ö V d a B , H b m G s n o i t k u d o r P V A H e c n a i l l A t n i r P : k c u r D | . ) t a g n h s i l i b u p - e t a r o p r o c . w w w ( s n o i t a c i n u m m o C e t a r o p r o C l d ö F : l g n u z t e s m U & n o i t k u d o r P | G O . 4 , 3 1 n e b u a h c u T l | i n e W 0 1 0 1 | H b m G s e c i v r e S l a t i g D i T W V , T W m u z e g a l i e B : M U S S E R P M I