ten wir mit Stolz eine hohe Anzahl neuer Berufsleute bei uns in den Branchen be- grüssen. Besonders freut mich, dass ver- mehrt Frauen unter den neuen Fachkräften waren. Das beweist: Der Metallbau, die Landtechnik und das Hufschmiedegewerbe müssen nicht zwingend «Männerdomänen» bleiben. Es gibt noch viel Potenzial in den Berufen beider Branchen, die Reichweite zu maximieren. Bernhard von Mühlenen: Ja, absolut. Ein Vorhaben, das wir in Zukunft in Angriff neh- men und fördern werden. Ein weiteres unvergessliches Ereignis war die Ehrung der besten Lernenden unserer Berufe, die im Rahmen der SwissSkills stattfand. Dieser Anlass bot Lernenden eine würdige Plattform, um ihre Leistungen zu feiern. Im Anschluss stand beim Unter- nehmeranlass das zeitgemässe Thema «Cybersecurity» im Fokus. Was denkst du, wie unsere Mitglieder das vergangene Jahr erlebt haben? Wie konnten sie die multiplen Krisen bewäl- tigen? Peter Meier: Ich glaube, ihnen allen ist es gut gelungen, die Hürden des Jahres 2022 zu meistern. Nicht zuletzt konnten wir als Dachverband unseren Beitrag zur Über- windung dieser Krisen leisten. Ganz nach dem AM Suisse-Leitsatz «In Partnerschaft zur Stärke – mit Stärke zum Erfolg». Es braucht einen engagierten Dachverband und es braucht vor allem auch die Fach- verbände, welche den Mitgliedern die ver- schiedensten Dienst- und Hilfeleistungen anbieten. In diesem Sinne möchte ich mich herzlich bei Patrick Fus (Leiter Metaltec Su- isse) und Thomas Teuscher (Leiter Agrotec Suisse) für ihr Engagement bedanken. Ein grosses Dankeschön gilt ferner Paul Andrist (Leiter Bildungszentrum Aarberg, BZA) für das Vorantreiben des BZA, das von hoher Bedeutung für den Verband ist. arbeitenden weiterbringen. Ich habe das Glück, auf ein topmotiviertes und starkes Personal zählen zu dürfen, das täglich im Dienst unserer Mitglieder einen beherzten Einsatz leistet. Gemeinsam bringen wir Pro- jekte voran und entwickeln uns individuell weiter, sodass zeitgemässe Dienstleistun- gen erbracht werden können. Welche Schwerpunkte sind für dich von Bedeutung im Jahr 2023, Peter? Peter Meier: Es gibt zwei Themen, die uns im Jahr 2023 sehr intensiv begleiten wer- den: einerseits der neu verhandelte LGAV, der ab 1.1.2024 in Kraft treten wird, und andererseits die Erweiterung des Campus BZA. Unser nationales Bildungszentrum (BZA) ist für den AM Suisse ein wichtiger Pfei- ler im Gesamtkonstrukt des Dachverban- des und der Fachverbände. Wir können so eine qualitativ gute Aus- und Weiter- bildung sicherstellen. Bekanntlich wird jedoch in Aarberg die Verpflegungs- und Übernachtungssituation zunehmend pre- kär und für die BZA-Kundschaft ist bereits jetzt einiges umständlich geworden. So hat der ZV gemeinsam mit dem Schul- vorstand die Entwicklung für die nächste, strategisch wichtige Ausbauetappe des Campus BZA angestossen – nicht zuletzt, weil wir damit die bisher getätigten Inves- titionen am Standort Aarberg sichern und weiterentwickeln können. Das ausgear- beitete Projekt wird in den kommenden Monaten den Mitgliedern vorgestellt und den Delegierten anlässlich des VR 2023 in Luzern zur Beschlussfassung vorge- legt. Eine gesunde finanzielle Basis der Stiftung sichert diesen aus Sicht des ZV notwendigen Ausbau ab. Bei beiden Schwerpunkten müssen wir nun die entsprechenden Meinungen einholen, vorankommen und die notwendigen Ent- scheidungen treffen. Nun zu dir, Bernhard: Wie die Zeit ver- geht! Im Juli 2021 hast du die Stelle als neuer Direktor von AM Suisse angetre- ten. Nun liegt bereits das Jahr 2022 hin- ter uns. Was meinst du, wie hat sich der Verband in dieser Zeit mit dir verändert? Was konntest du einbringen und wie lau- tet deine Prognose für 2023? Bernhard von Mühlenen: Das sehe ich genauso. Es ist für einen nationalen Berufs- verband unserer Grösse matchentschei- dend, auf ein modernes Bildungszentrum bauen zu können. In Zeiten von Fachkräf- temangel müssen wir eine qualitativ gute Ausbildung in all unseren Berufen für un- sere Branchen gewährleisten. Bernhard von Mühlenen: Die Qualität eines Verbands misst sich nicht einzig an seiner Führung. Mir ist es wichtig, dass wir das Kollektiv pflegen und die einzelnen Mit- Ein weiterer Schwerpunkt auf operativer Ebene sind 2023 die bereits angelaufenen Bildungsrevisionen: Beide Fachverbände arbeiten derzeit intensiv an einer Revision auf Ebene der Grundbildung wie auch der Höheren Berufsbildung. Zudem werden auch im Jahr 2023 Be- rufsmeisterschaften ausgetragen, dieses Jahr im dezentralen Modus als Swiss- Skills Championships im Bildungszentrum in Aarberg. Im Rahmen dieser mehrtägi- gen Berufsmeisterschaften werden am 26. September 2023 parallel der Unterneh- meranlass und die Ehrung der besten Ler- nenden stattfinden. Peter, neben deinem Amt als Zentralprä- sident bist du hauptberuflich Geschäfts- führer eines Betriebs in Reinach BL und somit an der Quelle des Geschehens. Welche Sorgen oder Bedürfnisse konn- test du innerhalb deines Netzwerks ver- mehrt wahrnehmen? Wie lautet deine Prognose für das Jahr 2023? Peter Meier: Meine Kolleginnen und Kol- legen aus der Nordwestschweiz beklagen das schwerwiegende Ausmass des Fach- kräftemangels. Leider ist davon auszuge- hen, dass sich dieser gar noch zuspitzen wird, wenn man die Schweizer Demografie betrachtet. Hingegen haben sich die Er- schwernisse der Materialbeschaffung sowie die volatile Preisentwicklung etwas gemäs- sigt und auch der konstruktive Umgang mit der Energieproblematik scheint sich bei den Unternehmen eingependelt zu haben. Die grösste Herausforderung, der wir ge- genüberstehen, ist der fehlende Berufs- nachwuchs. Darum ist jetzt der gesamte Verband gefordert, mit der Nachwuchs- kampagne aktiv zu bleiben, um genügend junge Leute für eine Ausbildung in unseren Branchen zu gewinnen. Bernhard von Mühlenen: Absolut. Den- noch sind die Unternehmerinnen und Un- ternehmer ziemlich optimistisch ins Jahr gestartet und wichtig ist auch, dass wir als Dachverband in den Regionen Präsenz zei- gen und den nationalen Zusammenhalt mit weiterhin guten Beziehungen zur Romandie und zum Tessin pflegen. Apropos Tessin: Dieses Jahr findet die 60. Delegiertenversammlung in Locarno statt. Wir freuen uns sehr, Sie am 23. Juni 2023 dort persönlich anzutreffen. AM Suisse | Jahresbericht 2022 5