Fahrgast und Verkehr Beste Verbindungen am linken Moselufer Neunzehn Kilometer lang, fünf neue Stationen: Auf der linken Moselseite in Trier fahren wie- der Personenzüge. Mehr als 40 Jahre diente die Weststrecke nur dem Güterverkehr. Seit März bedienen zwei stündliche Regionalbahnlinien die Stadtteile am linken Moselufer. Mit der neuen Li- nienführung der RB 83 ab Wittlich erhalten die neu erschlossenen Stadtteile eine optimierte An- bindung nach Luxemburg. Die neue RB 84 schafft direkte Verknüpfungen nach Saarburg. (v. l.) Oberbürgermeister Wolfram Leibe (Trier), Landrat Andreas Kruppert (Eifelkreis Bit- burg-Prüm), Ministerin Katrin Eder (Land Rheinland-Pfalz), Dr. Klaus Vornhusen (DB-Kon- zernbevollmächtigter), Petra Löcker (Bundesverkehrsministerium), Ralf Thieme (Vorstand Personenbahnhöfe DB InfraGO), Raphaël Zumsteeg (Verkehrsministerium Luxemburg) t r i h d l i W n a f e t S : o t o F Im engen Schulterschluss mit dem Bund, dem Land Rheinland-Pfalz, der Stadt Trier und dem Zweckver- band SPNV Rheinland-Pfalz Nord verwirklichte die DB die Reaktivierung in nur zwei Jahren Bauzeit. Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz: „Die Attraktivi- tätssteigerung des öffentlichen Verkehrs ist ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende und somit gleichzeitig auch zum Klimaschutz. Derzeit betrachten wir weitere zwölf Strecken auf eine potenzielle SPNV-Reaktivierung.“ Mireo rollt künftig rund um Magdeburg Mehr Sitzplätze, Taktverdichtungen und neue Züge: Mit dem ab 2028 gültigen Ver- kehrsvertrag für das Elektronetz Magdeburg Nord (ENORM) sind viele Verbesserungen für die Fahrgäste verbunden. Im Vergabeverfah- ren der Nahverkehr Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) hat DB Regio Südost erneut den Zu- schlag erhalten und setzt ein optimiertes Leis- tungsangebot um. Zwischen Magdeburg und Burg, Magdeburg und Schönebeck sowie Mag- deburg und Zielitz bietet der Fahrplan künftig einen Halbstundentakt. Auf der Linie RE 20 Magdeburg – Stendal – Uelzen wird es kürzere Reisezeiten geben, die Linie RB 30 verbindet in Zukunft Halle (Saale) über Magdeburg und Stendal mit Wittenberge. Für die Linie RB 40 Braunschweig – Magdeburg enthält der Ver- kehrsvertrag optional die Verlängerung bis Dessau-Rosslau. DB Regio beschafft für die Umsetzung des neuen Angebots insgesamt 35 drei- und vierteilige Elektrotriebzüge des Typs Mireo von Siemens (Beispielfoto unten), die im Landesdesign gebrandet werden. Auch sie werden in Doppeltraktion fahren und dann bis zu 450 Sitzplätze bieten. Wie Telematik und KI Unfälle vermeiden Bei erhöhtem Risiko warnt die Assistenz-App Fahrerinnen und Fahrer Seit Jahresbeginn nutzt DB Regio Straße Telematik und Künstliche Intelligenz (KI) auch zur Vermeidung von Verkehrsun- fällen. Bei erhöhtem Risiko warnt das Dienst- Smartphone am Armaturenbrett, über das auch Fahrempfehlungen zum Energiesparen übertragen werden, die Fahrerinnen und Fahrer. Den Risiko-Score ermittelt die An- wendung, indem sie aktuelle Fahrt-, Fahr- zeug- und Positionsdaten mit historischen Daten anreichert. Erkennt der Algorithmus ein erhöhtes Unfallrisiko, erscheint in der Fairfleet „Eco-App“ für umweltfreundliches Fahren zusätzlich ein Gefahrenhinweis. DB Regio Straße gehört zu den Vorreitern der Telematik im ÖPNV. Darunter zu verstehen ist die Ausrüstung der Fahrzeuge mit GPS und mit Systemen, die Daten zur Fahrt und zum Fahrzeugzustand ermitteln. An eine Plattform übertragen, setzt DB Regio diese dann für die vorbeugende Instandhaltung, aber auch das Assistenzsystem EcoApp ein. Alle rund 6.000 Busse von DB Regio sind mit Telematik-Systemen ausgerüstet. Dass diese seit 1. Januar auch zur Unfallprävention genutzt werden, geht auf eine Beobachtung der Datenexperten von DB Regio und DB Analytics zurück. „Oft ändert sich schon eine Weile vor einem Unfall durch unruhige- res Lenken, Bremsen und Beschleunigen die Fahrweise“, berichtet Peter Hecker, Seniorre- ferent Telematik bei DB Regio Straße. Diese Auffälligkeit geht vor allem auf stressige Ver- kehrssituationen zurück und ist bereits ein wichtiger Indikator für ein erhöhtes Risiko. Weitere Einflussgrößen werden aus dem Pool historischer Daten gewonnen – etwa die Lage von Unfallschwerpunkten, die Wetterbedin- gungen und Tageszeit. Alle zehn Minuten ermittelt die KI daraus einen Risiko-Score. Erreicht er einen Schwellenwert, erfolgt ein Warnhinweis. Peter Hecker betont, dass es dabei ausschließlich um individuelle Unter- stützung und nicht um Kontrolle der Fahre- rin oder des Fahrers geht. „Vorgesetzte haben keinen Einblick in die Warnhinweise.“ Wie groß der Effekt der Warnungen ist, lässt sich laut Hecker noch nicht abschließend sagen. „Wie die Hinweise wahrgenommen werden, ist auch eine Frage der Gewöhnung.“ Ein Trend lasse sich aber bereits erkennen. So sei die zuletzt leicht, aber stetig gestiegene Un- fallhäufigkeit jetzt wieder klar rückläufig. Für den kanadischen Telematik-Marktführer Geotab, dessen Produkte auch DB Regio ein- setzt, war die KI-gestützte Unfallprävention bereits eine Auszeichnung wert. Bei einer Fachveranstaltung im Februar in Orlando (Florida) holte Peter Hecker für DB Regio den „Innovation-Award“ ab. n e b e l s r e m E r e k l o V / G A B D : o t o F Regio Aktuell 02 | Juni 2025 7