habe keine münzen mehr, er habe alle im tauschhandel ausgegeben. wenn sie ihm nicht glaubten, sollten sie eine hausdurchsuchung durchführen. aber anscheinend hatte niemand von den männern lust dazu, stattdessen fuhren sie wieder ab und nahmen meinen großvater mit. großmutter und tante sulja weinten lange. am nächsten morgen machten sie ein päckchen für opa fertig mit brot, käse, einer flasche milch, einem dutzend gekochter eier und wäsche und gingen zum gebäude des geheimdienstes. doch sie durften opa nichts bringen. es hieß, opa würde in den nächsten tagen nach hause zurückkehren und bis dahin habe er alles, was er brauche. tatsächlich kam mein großvater mit denselben drei männern nach hause zurück. zusam- men gingen sie in die tischlerei, wo opa einen von den dort hängen- den hobeln abnahm, mit einem meißel auskratzte und einen stapel goldene münzen auf eine ausgebreitete zeitung schüttete. der kom- mandeur fertigte ein dokument an, dass opa das gold freiwillig dem geheimdienst übergeben hätte. alle drei unterzeichneten das doku- ment, und opa bekam eine kopie. dabei blieb es. die männer fuhren weg, opa nahm wäsche und eine schrubb-bürste und ging in die ba- destube zum baden. wie er später erzählte, hatte ihn niemand verhört. er war einfach in einen keller gebracht worden, in dem auf dem ze- mentboden wasser bis zu den knöcheln stand, hatte ein stück brot und ein glas wasser bekommen und dazu den rat, sich daran zu er- innern, wo sich das gold befand. einen tag später „erinnerte“ er sich dann, wo das gold war, und gab es ab. wie ich bereits sagte, verschlang ich, sobald ich lesen konnte, tag und nacht alle bücher, die ich kriegen konnte. jules verne, maupassant, zola, dumas, conan doyle, edgar allan poe, cooper, flaubert, louis bousse- nard, turgenew und andere. abenteuer, märchen, sagen und reisebe- richte waren meine bevorzugte lektüre. in der nacht las ich alles, was ich hatte, mit einer taschenlampe unter der decke und geschützt vor den blicken der erwachsenen. als ich einmal wieder auf der suche nach einem buch war, das opa mir wegen meines nächtlichen lesens weggenommen hatte, fiel mein blick im zimmer der tante auf einen schlüssel, der in einer schranktür 17