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7 Vorwort Als ich beschloss, ein Buch über Italien zu schreiben, stellte ich mir als Erstes die Frage: Von welchem Italien möchte ich erzählen? Die spontane Antwort kam aus dem Herzen. Ich wollte auf keinen Fall über die wirtschaftliche, soziale und politische Lage des heutigen Italien reden. Vom Ausland aus betrachtet, erweckt der Gedanke an mein Land in mir seit einigen Jahren leider ein Gefühl von Bitter­ keit und Ohnmacht. Italien ist ein Stück Erde von ausnehmend schöner Natur, reich an unvergleichlichen Kunstschätzen und geprägt von einer großen kulturellen Vielfalt. Es verfügt über eine Fülle von gastronomischen Produkten, um die uns zu Recht die ganze Welt beneidet. Dennoch macht das Land, aus Gründen, über die man lange diskutieren könnte, eine sehr schwere Zeit durch. Also wählte ich einen anderen Weg. Ich wollte von dem ­Italien erzählen, das mir im Herzen geblieben ist, und so schrieb ich zeit­ lose Geschichten. Dafür schöpfte ich aus eigenen Erinnerungen und denen anderer, nicht ohne sie mit meiner Fantasie anzureichern. Da das Buch für ein deutsches Publikum geschrieben ist, erlaubte ich mir, ab und zu auf Klischees zurückzugreifen, allerdings nicht zu oft, da ein Klischee eine andere Kultur zwar näherbringen, aber in dem Moment, wo es zum Vorurteil wird, durchaus entfrem­den kann. Da ich den Wunsch der deutschen Leser nach genauer Informa­ tion kenne, wollte ich Information und Fantasie, Journalistisches und erzählerische Leidenschaft vereinen. Daher habe ich kurze informative Einführungen zu jedem Kapitel verfasst und versucht, die Aspekte des Belpaese, von denen die anschließenden Geschich­ ten handeln, zu erläutern. Die Geschichten, die soziale Themen und den ein oder anderen Brauch betreffen, wie die Familie, die Re­ ligion, das Kaffeeritual oder den Aberglauben, spiegeln Fragmente jenes reizvollen, romantischen und kreativen Italien wider, das sich mit Geschick durch die Schwierigkeiten des Lebens laviert, aber

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