– kolumne – die schambureks alle jahre wieder stellt sich die frage, wohin der weihnachtsurlaub gehen soll und wie wir ihn gestalten! meine meinung seine meinung irmie schüch-schamburek christian schamburek arbeitstechnisch die heftigsten monate für mich sind eindeutig september bis dezember, gekrönt durch die weihnachtsvorbereitungen, die natürlich zusätzlich zeit und energie kosten. so ist es eine wahre wohltat, dass sich über den jahreswechsel zwei wochen ferien ergeben, in denen man so richtig ausruhen und kraft tanken könnte – betonung auf könnte, denn die familie hat andere prioritäten, oder zumindest andere vorstellungen. pack die badehose ein! am liebsten würde ich jetzt ans meer fliegen, in die wärme, zur sonne – die seele am strand baumeln lassen, schlafen, lesen, schwimmen und flaschentauchen. dagegen spricht jedoch leider, dass unsere tochter hitze sowie kein wasser mit fischen mag, die reise teuer und der ökologische foodprint katastrophal ist. die machbare alternative ist weniger prickelnd: vitamin d tropfen, tageslichttherapielampe und urlaub in unserem bauernhaus im urigen waldviertel. dort wäre eine erholung theoretisch möglich, gelte es nicht die hungrige familie zu versorgen – und auch sonstige hausarbeit fällt als «selbstversorger» immer ab. dann eben in die berge! insbesondere im ländereck schweiz/deutschland/österreich gibt es eine vielzahl von tollen spa hotels, die auch die sportlichen bedürfnisse des rests der familie abdecken. das bedeutet jedoch jeden tag um halb 8 uhr tagwache – schliesslich gilt es die tollen pisten möglichst lange zu geniessen. ausschlafen ist also für mich als nachtmensch nicht drin. unverständnis ernte ich aber auch bei meinem weiteren tagesablauf im wellnessbereich. denn statt ski zu fahren, fröne ich diversen relax-, sauna- und behandlungsritualen. ich bin nämlich eine schönwetter- skifahrerin und für raue klimatische bedingungen ungeeignet. da helfen auch meine beheizten skischuhe und mein «extrem performance» gesichtsschutz, ski-unterwäsche und anzüge nichts. vor 2 jahren habe ich mir trotzdem als einzige erfrierungen im gesicht zugezogen. aber das will mein mann nicht verstehen! «… schifoan is' des leiwandste, wos ma si nur vurstöll'n ko» – hat reinhard fendrich als hommage an den österreichischen nationalsport gesungen. aus dem österreichischen ins deutsche übersetzt heisst dies in etwa «skifahren ist das tollste, das man sich vorstellen kann». und recht hat er. unberührte, tief verschneite landschaften, kein laut ist zu hören ausser jener der ski, die in gleichmässigen schwüngen ihre spuren ziehen. pulverschnee staubt, die sonne scheint und als abschluss ein kühles bier oder einen heissen glühwein auf einer urigen skihütte – was gibt es schöneres. nun vielleicht kann es manchmal vorkommen, dass es schneit, –20 °celsius und eiskalter wind spuren ins gesicht zeichnen, aber wie ein bekanntes sprichwort sagt: «es gibt kein schlechtes wetter, es gibt nur falsche kleidung!» oder auf glatt planierten pisten tummeln sich unzählige ski-versuchsfahrer – aber was soll´s, trotzdem macht es spass mit den brettern ins tal zu fahren. in jedem fall ist aber die herrliche natur, gemäss der jahreszeit vorzuziehen, als krampfhaft in der zeit, in der die natur eine ruhepause einlegt das weite zu suchen, um völlig gegen unsere natur tausende kilometer entfernt am strand zu liegen und den jetlag zu verdauen. abgesehen vom wahnsinn der umweltbelastung, die wir mit dem ungebremsten herum- fliegen unserer mutter erde antun. ähnlich verhält es sich mit dem exzessiven vertreiben der zeit in den unüberschaubaren spa bereichen moderner wellnesstempel. gegen eine kleine saunapartie nach einem 6-stündigen skitag ist ja nichts einzuwenden. aber von sechs ganzen skitagen fünf im spa zu vergeuden, abgeschirmt von natur, frischluft und bergpanorama – nein danke! wir sind kinder unserer kultur und topografischen wurzeln. dort wo unsere eltern, grosseltern und urgrosseltern aufge- wachsen sind, genau dort – denke ich – sind wir auch klimatisch verwachsen. der unglaubliche vorteil unserer klimazone ist die vielfältigkeit der jahreszeiten. jede hat ihre schön- und besonderheiten, aber diese kann man eben nur unter freiem himmel erleben. irmie schüch-schamburek ist lifestyle-jour nalis tin, trend & style consultant, mode expertin, buchautorin. www.trendvision.at christian schamburek ist unter anderem herausgeber, schreibt über automobile, reisen und denkt viel über das leben nach. 32