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printscrossroads2015

printscrossroads | 45 attraktiv auf Männer wirken. Niemand nimmt einen ernst, wenn man besoffen ist. Betrunkene haben sich nicht unter Kontrol- le und jeder, der das verneint, will es nicht wahrhaben. Ich möchte nicht mit erhobenem Zeigefin- ger davon erzäh- len, wie schlecht Alko- hol ist. Ich möchte le- diglich dafür sorgen, dass dieses Thema sensibler behandelt wird. In unserer Gesellschaft ist es normal, Alkohol zu trinken. Unsere Eltern trinken selbst, wollen uns jedoch davor bewahren. Ich selbst habe drei Bekannte, die sich in der Jugend fast ums Leben getrunken haben. Das sind zwar Extreme, jedoch weiß ich genauso gut, dass das trauriger Alltag ist. Nicht nur in Bars und Diskos, auch bei je- dem kulturellen Ereignis kön- nen wir es miterleben, wie sich Mitbürger um Kopf und Kragen trinken. Nur weil es legal ist, in unserer Gesell- schaft zu trinken, ist es nicht gleich gut oder weniger gefährlich. Der Konsum von Alkohol ist über die Jahrhunderte ein Selbst‑ läufer geworden,ein Automatis‑ mus. Leute trinken, weil sie es nicht anders kennen. Sie denken nicht mehr darüber nach, dass man ohne den Konsum von alkoholischen Geträn- ken genauso viel Spaß haben kann. Sie bekommen es vorgelebt und hinterfragen es nicht weiter.  Aber wieso ist Alkohol so beliebt? Ich bin davon überzeugt, dass Alkohol als Ventil benutzt wird. Wir haben zu oft Angst, so zu sein, wie wir wirk- lich sind, wie wir gerne wären. Wir passen uns an, das ist normal, wir wollen dazu gehören und nicht aus der Norm fallen. Doch manchmal s i n d unsere Ängste, anders zu sein, so groß, dass wir mei- nen, uns verstecken zu müssen. Doch die Gedanken und Gefühle verschwin- den nicht einfach.  Jeder kennt diesen ei- nen Freund, der im- mer wenn er betrunken ist, eine Nachricht für seine Ex in sein Han- dy tippt. Warum? Der Alkohol verändert uns nicht, er enthemmt nur Areale in unse- rem Gehirn. Möglicherweise hat dieser Freund einfach noch nicht mit der Beziehung zu seiner Ex-Freundin abgeschlossen.  Ich möchte dazu aufrufen, uns nicht mehr von der Scheu leiten zu lassen. Alkohol sollte nichts sein, wohinter wir uns verstecken.  Steh‘ zu dir selbst. Ein wahrer Freund hilft dir, auch wenn es vielleicht zunächst ein wenig komisch erscheint. Meist ist es aber doch nur unser kleines Gehirn, das aus einer Mücke mal wieder einen Elefanten zaubert.  Genieß‘ den Abend mal mit ei‑ nem klaren Kopf und erfreu‘ dich dar‑ an, am nächsten Tag keinen Kater zu ha‑ ben. 003_062_prints2015.indb 45 05.10.2015 16:33:30 003_062_prints2015.indb 4505.10.201516:33:30

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