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printscrossroads2015

44 | printscrossroads ATEMPAUSE Die ganze Woche hatten wir Stress. Wir sind früh aufgestanden, spät ins Bett gegangen. Standen im Stau oder haben vergebens auf die Bahn gewartet. Im Halbschlaf erreichten wir die Arbeits‑ stelle oder den Vorlesungssaal. In der Freizeit, die noch übrig blieb, hetzten wir von einem Ort zum anderen, um noch ir‑ gendwas zu erledigen. Dann ist er da, der Tag der Erlösung, der Glocken‑ schlag zum Wochenende. Unsere müden, geschundenen Körper lechzen nach Freiheit. Die letzte Stunde kriecht an uns vorbei wie eine fettleibige Schnecke, stets mit den Gedanken bei der heutigen Abendplanung. Viele Jugendliche und junge Erwachsene von 18 - 29 Jahren gehen regelmäßig feiern – ob Disco, Bar oder Hausparty – Hauptsa- che raus aus dem Alltagstrott. Laut einer Studie trinken knapp 35 % davon regelmä- ßig Alkohol, das bedeutet mindestens ein- mal in der Woche. Studien zufolge spielt in unseren Nachbarländern Frankreich, Itali- en und Spanien Alkohol beim Feiern eine eher untergeordnete Rolle. Nur die Englän- der trinken mehr und vor allem exzessiver. Was macht also eine gute Party aus und vor allem: Gehört Alkohol zu einem gu‑ ten Abend dazu? Wir wollten es selbst herausfinden und befragten junge Leute bis Ende 20 in der Essener Innenstadt. Wie reagierten die Teilnehmer und was ergab unsere Umfrage? Die Mehrheit der Befragten ist regelmäßig in Bars, Kneipen und Discos des Landes anzutreffen und greift bei der Gelegenheit auch gerne zu alkoholischen Getränken. Vorzugsweise wird aufgrund der hem- mungssenkenden Wirkung Alkohol konsu- miert. Frauen bevorzugen es, unter Freun- den das Nachtleben zu genießen, Männer dagegen sind interessiert daran, neue Leu- te kennenzulernen. Befragte von 15-18 Jahren antworteten dagegen, dass sie re- gelmäßig Alkohol konsumieren und es ih- nen ausschließlich um den Rausch geht. Bis hierhin noch nichts Besonderes, doch der Teufel steckt im Detail: Die Teilnehmer machten quer durch die Bank auch öfter schlechte Erfahrungen mit Alkohol, die körperliche und/oder persönli- che Konsequenzen zur Folge hatten – je- doch sieht keiner einen Grund mit dem Konsum von Alkohol aufzuhören. Ich nehme mir eine kleine Atempause, um über die Gespräche nachzudenken.  Ist das normal? Die Gründe erscheinen mir fraglich.  Ich habe noch nie einen vollen Typen gese- hen, der gut bei den Frauen ankommt. Ich habe noch nie volle Frauen gesehen, die Text: Maximilian Pennisi Sex, Drugs and Rock ‘n‘ Roll 003_062_prints2015.indb 44 05.10.2015 16:33:28 003_062_prints2015.indb 4405.10.201516:33:28

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