32 | printscrossroads UNTERWEGS Während dieses Projektes habe ich eine Wegbegleiterin der besonderen Art kennengelernt... Alles vorbei. Die Zeit bleibt nicht stehen – dein Leben schon. Wer fürchtet ihn nicht? Diesen einen Moment, nachdem nichts mehr so ist, wie es war. Nachdem einfach nichts mehr geht. Nach- dem deine kleine, glückli- che Welt untergeht. Es war immer weit weg. In den Nachrichten, im Fernsehen, in der Zeitung. Irgendwann, irgendwo, irgendwer. Und dann kommt er – DER Moment. Der, der dein Leben und das deiner Familie und Freunde verändert. Für immer. Denn plötzlich steht es fest – das Ende deines Lebensweges. Die Ärzte geben dir maximal noch ein Jahr. Da wird er dir weggerissen, der Boden un- ter deinen Füßen. Gut, wenn man dann Menschen um sich hat, die einen auffan- gen, die Licht ins Dunkel bringen. Die, die dein Boden sind – dein Halt – dein Wegbe- gleiter. Familie, Freunde, Verwandte. Doch auch für diese Menschen ist dieser neue Zustand nicht gerade einfach und es kostet sie viel Kraft. Denn für sie gilt – der geliebte Mensch, ihr Wegbegleiter, ist bald nicht mehr da. Bald müssen sie ihren Weg ohne dich gehen. Ein hartes Schicksal für alle Beteiligten. Der Arbeiter-Samariter-Bund möchte Betroffene unterstützen und sie auf diesem schwierigen Weg begleiten. Ich habe die Re- ferentin im Freiwilligenma- nagement, Isabella Wewer, kennengelernt, die mir das Projekt „Wünschewagen“ vorgestellt hat. Hierbei können Menschen in ihrer letzten Lebensphase, egal welchen Alters, noch einmal zu ihren Wunschzielen gefahren werden. Ob zum Kindergeburtstag der Enkelin, zum Konzert der Lieblingsband oder ans Meer, der Arbeiter-Samariter-Bund macht Geteiltes Glück ist doppeltes Glück Text: Corinna Schmickmann »Das Leben ist endlich, aber es kann bis zuletzt wachsen und gelingen.« 003_062_prints2015.indb 32 05.10.2015 16:33:19 003_062_prints2015.indb 3205.10.201516:33:19