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printscrossroads2015

10 | printscrossroads AUFBRUCH „Es gibt keine ver- nünftigen Unfälle!“ Christoph Koch – Vater, Wegbegleiter und Manager von Samuel Koch – hat sich Zeit für uns genommen, um einige Fragen rund um das Thema Schick- salsschläge zu beantworten. Christoph Koch (58) führte als Diplom-Informati- ker bis zum 4. Dezember 2010 ein Le- ben fernab der Medien. Der Unfall sei- nes Sohnes Samuel bei „Wetten, dass...?“ war ein einschneidendes Er- eignis im Leben der Familie, über das wir mit einem sehr besonnenen und offenen Menschen gesprochen haben. Samuels Leben wurde vor fünf Jahren komplett auf den Kopf gestellt. Was hat sich seit dem Unfall in Ihrem Leben verändert? Wurde auch Ihr Leben auf den Kopf gestellt? „Jedes Leben verändert sich mit der Zeit. Die Veränderung vor fünf Jahren war ext- rem krass. Die Veränderungen waren na- türlich hauptsächlich durch den Unfall be- dingt; andererseits sind auch meine anderen Kinder größer geworden, haben ein Studium angefangen und wie in jeder Familie verändert sich da einiges. In Be- zug auf Samuel mussten wir uns in der Tat völlig umstellen, denn die Herausforde- rungen waren und sind fast unvorstellbar groß. Normalerweise hört man von seinen erwachsenen Kindern, die nicht mehr zu Hause wohnen, zu Geburtstagen, zu be- sonderen Anlässen, zu bestandenen Prü- fungen oder bei Schwierigkeiten. Heute haben wir fast täglich Kontakt.“ Wie ist es für Sie, nun beruflich mit Samuel zusammenzuarbeiten und seine Termine etc. zu managen? Klappt die Zu- sammenarbeit gut oder gibt es während der Arbeit typische Vater-Sohn-Konflikte? „Aus meinem Berufsleben heraus ist es für mich nichts Neues, Termine, Abspra- chen und Koordination auch in einem komplexen Umfeld zu managen. Daher ist es zwar vom Inhalt neu, aber nicht von der Art der Arbeit. Ich finde es verblüffend, wie mir meine Berufserfahrung zugutekommt. Glücklicherweise kennen wir die typischen Vater-Sohn-Konflikte nicht aus eigener Er- fahrung.“ Wer gibt Ihnen die Kraft bzw. hat Ih- nen die Kraft gegeben, stark zu blei- ben und diesen Schicksalsschlag zu verarbeiten? „Das ist Ihre Vermutung, dass ich stark geblieben bin und den Schicksalsschlag verarbeitet habe. Im ersten Jahr nach dem Unfall hatte ich überhaupt nicht den Eindruck, stark zu sein. Inzwischen arran- gieren wir uns immer mehr mit der Situati- on und erfahren Hilfe von lieben Menschen in unserer Umgebung. Erstaunlicherweise sind es oft Samuel und meine anderen Kinder, die uns helfen, stark zu sein, in- dem wir auch schwach sein dürfen.“ Ein Zitat von Samuel aus seinem Buch „Zwei Welten“ lautet: „Bei dieser Wette hat Gott Regie geführt“ – welche Be- deutung hat Gott in Ihrem Leben und Interview: Yvonne Ottofülling und Laura Ehlert 003_062_prints2015.indb 10 05.10.2015 16:32:57 003_062_prints2015.indb 1005.10.201516:32:57

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